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KiTas: mit Schutz gegen Mietausfall

Reiner Reichel, Redakteur, The Property Post

26.06.2023

Horst Lieder erklärt, wie man einen „Mini-Markt“ populär macht.

Audere ist lateinisch und bedeutet, sich etwas trauen. Vor vier Jahren traute sich AUDERE EQUITY in der Nische Sozialimmobilien die nochmals engere Nische Kindertagesstätten zu etablieren – ESG-konform. Das „Social“ im ESG wird besonders groß geschrieben. Investoren wird nicht das große Geld, sondern die Gewissheit versprochen, etwas für die Gesellschaft zu tun. Das heiß nicht, dass der Projektentwickler ein Non-Profit-Unternehmen ist und seine Geldgeber auf die Verzinsung ihres Kapitals verzichten müssen.

The Property Post: Herr Lieder, AUDERE EQUITY ist ein Projektentwickler. Alle Entwickler jammern über die schlechten Rahmenbedingungen – AUDERE nicht. Warum?

Horst Lieder: Die Situation ist nicht so schwarz-weiß, wie Ihre Frage vermuten lässt. Die gesamte Immobilienbranche muss mit deutlich höheren Kapitalkosten und restriktiverer Kreditvergabe fertig werden – auch wir. Diese Phase wird überwunden werden. Die Lieferengpässe bei Baumaterialien sind bereits geringer geworden. Hotels und Einzelhändler werden wieder stärker frequentiert, im Bürosegment beginnen die Akteure zu begreifen, dass Homeoffice ein relevanter Faktor für den Markt wird. Unabhängig von der Nutzungsart spüren alle am Immobilienmarkt den wachsenden politischen Druck, ESG-konform zu bauen. Während sich die Lage auf den Gewerbeimmobilienmärkten entspannt, wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt noch dramatischer.

TPP: Wie ließe sich die Misere auf dem Wohnungsmarkt beheben?

HL: Ein wirksames Mittel wären schnellere Genehmigungsprozesse. In den Behörden fehlen nicht nur Mitarbeiter, sondern dem Genehmigungsprozess wohnt eine gewisse Trägheit inne. Diese Trägheit muss nicht sein. Wir haben Sonderregelungen für die Errichtung von Wohnungen für Geflüchtete, die zu wesentlich schnelleren Baugenehmigungen führen.

TPP: AUDERE kommt wohl kaum leichter an Kredite und Genehmigungen als andere.

HL: Tatsächlich ist beides für uns eher komplizierter. KiTas, Häuser für Betreutes Wohnen und Pflegeeinrichtungen sind Nischenimmobilien, deren Finanzierung nicht zum Tagesgeschäft einer Bank gehören. Wie sie wirtschaftlich betrieben werden, auch im …

Pressebeitrag

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Über den Autor

Reiner Reichel, Jahrgang 1956, war viele Jahre Immobilienredakteur des Handelsblatts. Journalismus betreibt er, wie er Fußball spielt: hart aber fair.